Im Ulmer Stadtarchiv gibt es wahre Schätze. Von dieser Aussage überzeugten sich Mitglieder der CDU-Fraktion, Dr. Hans-Walter Roth, Dr. Karin Graf, Winfried Walter, Dr. Bertram Holz und Siegfried Keppler. Prof. Dr. Michael Wettengel, Leiter des Stadtarchivs, führte die Stadträtin und die Stadträte durch die Ausstellung „Schätze der Stadtgeschichte“, in deren Gewölbesaal ein eigener „Tresor“ aufgebaut ist.
V.li.: Dr. Karin Graf, Dr. Bertram Holz, Winfried Walter, Prof. Wettengel (Leiter Stadtarchiv), Siegfried Keppler, Dr. Hans-Walter Roth. (Bild: Stadtarchiv) Hier präsentiert die Ausstellung einzigartige Werke und Zeugnisse der Ulmer Stadtgeschichte, wie beispielsweise eine Urkunde aus dem 12. Jahrhundert, die von Friedrich Barbarossa selbst unterzeichnet wurde, medizinische Werke aus dem Mittelalter und die ersten Verwaltungsakten Ulms aus dem 14. Jahrhundert. Auch ein Schreiben Martin Luthers und das Exlibris seines Widersachers sind ausgestellt.
Mit Stolz zeigte Prof. Wettengel die Niederschrift eines Ratsprotokolls von 1512, in dem eigens für die Verwaltung der Urkunden und Stadtakten der erste Stadtarchivar eingestellt wurde, der auch prompt sein Honorar nachverhandelt hatte.
Die Fraktionsmitglieder hatten auch etwas zu schmunzeln, als sie ein Buch von Felix Fabri mit einem Brillenabdruck aus dem späten 15. Jahrhundert fanden. Die Brille war wohl aus Leder und wurde in dem Buch vergessen. Prof. Wettengel kommentierte dies, „es gibt nichts, was nicht in Bücher vergessen wurde.“
Im hinteren Teil des Tresors war der Höhepunkt der Ausstellung zu sehen: der Große Schwörbrief vom 26. März 1397. Dieser wird generell geschützt gelagert und ist nur für kurze Zeit der Öffentlichkeit zugänglich. Eine beeindruckende und sehr gut erhaltene Urkunde, die ein großes Zeugnis der Ulmer und der Deutschen Demokratiegeschichte ist.
Zuletzt zeigte Prof. Wettengel den Geburtseintrag von Albert Einstein und einen Brief aus Einsteins Hand. Darin schreibt dieser, dass er seiner Geburtsstadt Ulm stets verbunden war.
Die Digitalisierung dieser Bestände und die Archivierung digitaler Verwaltungsdaten sind die großen Zukunftsaufgaben des Stadtarchivs. Darin wird das Stadtarchiv von der CDU-Fraktion unterstützt.
Bereits im Oktober schickte die CDU-Fraktion einen Antrag an Oberbürgermeister Gönner, in dem sie sich für die bessere finanzielle Ausstattung des Stadtarchivs einsetzt, damit dieses angemessen die kommenden Aufgaben bewältigen kann.