Am 30.06. fand die Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Zwangsprostitution und Armutsvermarktung in der EU“ statt. Frau Dr. Monika Stolz, MdL und Sozialministerin a.D. hielt den Eröffnungsvortrag im Ulmer Rathaus.
Dr. Karin Graf und Dr. Monika Stolz bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus. Die Ausstellung „Vergessen im Menschenwald“ informiert durch Hintergrundberichte und Fallbeispiele über die aktuelle Situation des Menschenhandels – vor allem entlang der Donau. Ergänzend wird kurz in die Geschichte der Prostitution und geschlechtsspezifischen kulturellen Zuschreibungen eingeführt.
Frau Dr. Karin Graf, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, äußerte sich zufrieden darüber, dass dieses Thema nun auch in Ulm im Rahmen des Donaufestes aufgegriffen wird. „Es ist wichtig, dass dieser Bereich in unserer Gesellschaft nicht tabuisiert wird, sondern die Öffentlichkeit, Medien und die Politik dafür sensibilisiert werd en. Als maßgeblicher Motor der Aktivitäten im Donauraum kann die Stadt Ulm mit dazu beitragen, dass Maßnahmen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution auf die politische Agenda kommen.“
Hintergrund der Veranstaltungsreihe, die mit einer Podiumsdiskussion am 14.7.14 endet, ist die Tatsache, dass neben dem Drogen- und Waffenhandel die Versklavung von Frauen mittlerweile das lukrativste Geschäft der Organisierten Kriminalität ist.
In Westeuropa kommt der größte Teil der Opfer entlang der Donauschiene aus Weißrussland, der Ukraine, Tschechien, Rumänien und Bulgarien. Denn die Menschenhändlerringe brauchen keine aufwändige Beschaffungslogistik, wie sie bei Frauen aus Asien oder Afrika nötig wäre.
Das Geschäft nimmt den schnellen Verschleiß von Frauen in Kauf. Mussten früher die Zuhälter noch darauf achten, dass ihre Opfer, ihr Humankapital, möglichst lange durchhielten, so spielt das seit der Osterweiterung der EU kaum noch eine Rolle. „Der Nachschub“ ist schier unerschöpflich.