CDU-Fraktion Ulm

Projektgebäude für autonomes Fahren

Antrag vom 27.10.2022

 
Der Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Albsteiger,
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ulm und Neu-Ulm liegen an der Grenze der beiden automobilproduzierenden Bundesländer BadenWürttemberg und Bayern. Entlang der A8 zwischen Karlsruhe, Stuttgart, Ingolstadt, München und Dingolfing befinden sich die größten Innovationszentren des 21. Jahrhunderts.

In Ulm wird die Batteriezelle erforscht, entwickelt und in Serie produziert. In Ulm und Neu-Ulm werden Wasserstoffantriebe bei Deutz, DANA, Bosch Rexroth, Iveco und Nicola entwickelt und gefertigt. ZSW und KIT entwickeln die Grundlagen, eine Infrastruktur hierzu ist in Planung. Aus Nokia Siemens sind vor Ort unter anderem BMW/Audi Car IT, Daimler TSS und Continental hervorgegangen, ebenso wie ein großes Ökosystem von digitalen Kartenanbietern und Zulieferern im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Rund um die 5G Technologie von Nokia wird hier an Spracherkennung und Bedienkonsolen bis hin zu Airbag-Sicherheitssystemen und an der Brandlöschung bei einer Havarie geforscht und entwickelt. Ebenso entwickelt und produziert Iveco den Elektro-LKW in der Region und trägt auch zum technologieübergreifenden Knowhow in der Region bei. Das Institut für Mess- & Regeltechnik sowie eine Vielzahl von Projekten an Hochschule und Universität umgeben diesen KI/IT Cluster.

Angesichts der Entwicklung in den letzten zwei Wochen bitten wir Sie dies mit KI/IT Cluster regional zu stärken.

Evo Bus muss als autonome Wasserstoff-Busschmiede und Hersteller von autonom fahrenden Elektrobussen mit 3800 Arbeitsplätzen in Neu-Ulm gehalten werden.Dazu notwendig sind ein entsprechendes Umfeld sowie weitere Fachkräfte.

Nachdem bereits das Daimler Forschungszentrum nach Sindelfingen umgezogen ist, braucht es eine regionale und länderübergreifende Anstrengung, um Forschung und Produktion des autonom fahrenden Wasserstoff-Busses weiter in der Region zu halten. Es sollten zeitnah entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Continental ist als digitaler Kartenanbieter und Navigationsspezialist auf Expansionskurs und mit seinen Services weltweit mit an der Spitze. Continental hat den Bau seines neuen Forschungscampus in Neu-Ulm auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir beantragen aus diesem Grund, im Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm Folgendes zu beraten: die Projektentwicklungsgesellschaft soll damit beauftragt werden, in Abstimmung mit Continental, auf dem Gelände hinter Nuvisan ein Firmengebäude nach dem Stand der Technik für autonomes Fahren zu errichten. Als Vorbild dient hierfür das Gebäude für Bosch Rexroth im Science Park. Es handelt sich hierbei um eine konkrete Maßnahme zur Stärkung der Schlüsselindustrie für autonomes Fahren. Dass dies wichtig ist, davon konnte sich gerade eine Landtagsdelegation im Silicon Valley überzeugen. Es kommt nicht auf mit viel Geld und Wettbewerb eingerichtete Testfelder in den Städten an, sondern wie das Beispiel Argon zeigt, auf das selbstlernende Fahrzeug, das die Daten im Reallabor Straße aggregiert und auswertet und mithilfe künstlicher Intelligenz weiterentwickelt.

Von daher sollten wir diese Chance nutzen und nicht nur den Science Park, sondern die gesamte Region zu einer Entwicklungsregion KI/IT zu autonomem Fahren von LKW, Bus und PKW mit regenerativen Antrieben und mithilfe künstlicher Intelligenz und 5G gesteuertem Wirtschaftsfeld der Zukunft ausbauen.

Wir bitten Sie dazu einen Automobilgipfel mit den beiden Ministerpräsidenten der Länder und andere jährliche Treffen in Ulm/Neu-Ulm zu organisieren und weitere strategische Schritte zum Ausbau zu beschließen.

Mit freundlichen Grüßen 

Für die CDU/UfA-Fraktion Ulm   Dr.Thomas Kienle

Für die CSU-Stadtratsfraktion Neu-Ulm   Johannes Stingl