CDU sieht Organisation der Schulen gefährdet – Entlastungsstunden sollen massiv gekürzt werden
Im Arbeitskreis Bildung der CDU Alb-Donau/Ulm macht man sich große Sorgen, um die Funktionsfähigkeit der Schulen in Baden-Württemberg. Die Rot-Grüne Landesregierung plant die Entlastungsstunden für Lehrer, die Sonderaufgaben übernehmen um bis zu 46 % zu kürzen. Zu solchen Sonderaufgaben zählen die Wartung von Computern, die Ausgabe der Lernmittel, die Qualitätssicherung und vieles mehr. An den allgemein bildenden Gymnasien ist auch die Koordination und Unterstützung der Hausaufgabenbetreuung, die meist von älteren Schülern durchgeführt wird, betroffen.
Barbara Münch, Sprecherin des AK Bildung: „Hausaufgabenbetreuung kommt insbesondere den schwächeren Schülern zu Gute, hier zu streichen widerspricht dem Ziel, mit dem diese Regierung angetreten ist, die Kopplung des Lernerfolgs an die soziale Herkunft aufzubrechen.“
Auch die ständig wachsenden Übertrittszahlen und die zunehmende Heterogenität an den Gymnasien werfen Probleme auf, denn diese Schulen haben keine Möglichkeit darauf adäquat zu reagieren. Die Folge wird das Scheitern einer wachsenden Zahl von Kindern sein, die den Anforderungen nicht gewachsen sind. Klassenwiederholungen und das Verlassen der Schule sind vorprogrammiert.
Auch die Betreuungsstunden für Praktikanten, die sich in der Lehrerausbildung befinden sollen gekürzt werden. „Wir können doch nicht an der Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte Abstriche machen. Studien haben gezeigt, dass die Lehrer der wichtigste Einflussfaktor sind, wenn es um erfolgreiches Lernen geht und jetzt soll hier gespart werden. Das ist der falsche Weg und wird zu einem teuren Reparaturbetrieb führen!“, ist Dr. Thomas Kienle, Fraktionsvorsitzender der CDU in Ulm, überzeugt.
Aber auch die Unterrichtsversorgung ist für das nächste Jahr noch nicht gesichert. Vielen Schulen wurden weniger Lehrerstunden zugewiesen als nötig sind, um den Pflichtunterricht zu decken.
Die beruflichen Schulen, die seit Jahren mit einem strukturellen Defizit in der Unterrichtsversorgung kämpfen sind davon besonders betroffen. Hier droht aber noch eine ganz andere Schwierigkeit. Dadurch dass, um Lehrer zu sparen, Kleinstklassen nicht mehr zugelassen werden, kann die Ausbildung in einigen Berufszweigen nicht ausreichend angeboten werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Grundversorgung der Bevölkerung mit Handwerkertätigkeiten abnehmen wird. Die Folgen werden Kostensteigerungen sein, da nicht mehr ausreichend Handwerker zur Verfügung stehen.
Christof Nagel, Stadtrat in Ulm betont:"Wir brauchen eine Debatte über die operativ eigenständige Schule mit eigenem Budget und Personalverantwortung - das Subsidiaritätsprinzip gilt auch in der Bildung."