CDU-Fraktion Ulm

Lebensqualität in Ortschaften und Stadtteilen erhöhen - Konzept zur Lärmreduzierung und Verbesserung der Verkehrssicherheit

Antrag vom 03.07.2018


Der Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

zu schnelles Fahren, das ist in vielen Stadtteilen und Ortschaften so auch kürzlich in Jungingen ein Thema, welches von den Bürgern an uns herangetragen wird. Ausweichverkehre und Kraftfahrzeuge, die zu schnell unterwegs sind, erzeugen mehr Lärm und beeinträchtigen so die Lebensqualität der Bewohner und die Ver-kehrssicherheit für Kinder und ältere Menschen.

Deshalb beantragen wir die Entwicklung eines Konzepts zur Lärmreduzierung und Verbesserung der Verkehrssicherheit in Wohngebieten am Beispiel der Ortschaft Jungingen.

Da Ansatzpunkte für ein solches Vorhaben nicht nur eine städtische Abteilung betreffen, müssten aus unserer Sicht Vertreter der Verkehrsplanung, der Stadt-planung und der Bürgerdienste beteiligt werden.

Ein Konzept zur Lärmreduzierung und Verbesserung der Verkehrssicherheit am Beispiel Jungingen könnte neben weiteren Ansätzen folgende Punkte beinhalten:
•    Aufstellung von Geschwindigkeitsanzeigen an neuralgischen Punkten
•    mehr Geschwindigkeitskontrollen in den betroffenen Wohngebieten
•    Einbeziehung der Bürgerschaft bei Planungen zur Minderung des Verkehrs-lärms und bei der Entwicklung von Konzepten für sichere Schulwege (Rad- und Fußwege).
•    Sammlung von Ideen, wie der Verkehr in 30-ger Zonen und verkehrsberuhig-ten Bereichen durch gestalterische und stadtplanerische Maßnahmen ver-langsamt werden kann.
•    Prüfung inwieweit Ausweichverkehr reduziert werden kann, im Hinblick auf Jungingen müsste der Verkehr am Kreisel der B19 in Richtung Universität auch im Berufsverkehr flüssiger abgewickelt werden (z.B. durch einen By-pass).
•    Nachfrage bei der Deutschen Bahn bzgl. der weiteren Entwicklungen des Güterverkehrs auf der Strecke durch das Örlinger Tal und geplanter Lärm-schutzmaßnahmen.



Die Situation im Jungingen im Detail:

Bedingt durch die überörtliche Verkehrssituation am Kreisel der B19, wo es zu Zeiten des Berufsverkehrs immer wieder zu Staus kommt, nutzen nach Ansicht der Bürger zahlreiche Autofahrer die Kreisstraße K9914 und die Straße "Auf dem Hart" durch das Neubaugebiet als Ausweich- und Abkürzungsstrecke in Richtung Gewerbegebiet. Dadurch entsteht zusätzlicher Verkehr im Wohngebiet. Da die Autofahrer sich häufig in diesem Bereich aber auch in anderen Straßen in Jungin-gen nicht an das vorgesehene Tempolimit halten, führt das zu mehr Lärm und verringert die Verkehrssicherheit.

Die Bevölkerung begrüßt den Busverkehr und freut sich über die gute Anbindung in die Innenstadt. Leider fahren aber auch die Busse häufig zu schnell und stellen somit ebenfalls eine zusätzliche Lärm- und Gefahrenquelle dar.

Das als Folge der Sanierung der Kreisstraße, die Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Jungingen und der B19 aufgrund von Schäden der Fahrbahn aufgehoben wurde, ist nachvollziehbar, erhöht die Lärmbelastung aber zu-sätzlich.
Insbesondere wird die K9914 von Motorradfahren, gerade an den Sommerwo-chenenden oder Abendstunden genutzt, was auch zur Erhöhung des Lärms be-trägt.
Desweiteren zeigt der Lärmaktionsplanung der Bahn, dass Jungingen sehr stark vom Bahnverkehrslärm, nachts vor allem vom Güterverkehr betroffen ist.

Es ist uns wichtig, dass die Menschen gerade auch in den Wohngebieten nicht von unnötigem Lärm belastet werden.

Für die Fraktion

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Kienle, Dr. Karin Graf, Dr. Hans-Walter Roth