CDU-Fraktion Ulm

Sofortmaßnahmen Museum Ulm

Antrag vom 10.7.2018


Der Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bereits seit „geraumer“ Zeit schiebt das Museum Ulm dringend notwendige und unaufschiebbare Sanierungsmaßnahmen vor sich her. Durch die Decken dringt Wasser und der Brandschutz entspricht in keiner Form mehr den gesetzlichen Anforderungen. Wir sehen hier die Notwendigkeit zu handeln, indem das Gesamtprojekt in Module aufgeteilt wird, so dass einige Baumaßnahmen schon bald angegangen werden können und so das Gesamtkonzept schrittweise umgesetzt werden kann.
 
Im Einzelnen beantragen wir:

I.    Unaufschiebbare Sofortmaßnahmen


•    Die Dächer des Kiechelhauses sowie des Ehinger Stadels sind undicht und bedürfen dringendst einer Abdichtung, Sanierung und Isolierung. Im aktuellen Zustand tritt Regenwasser in die Gebäude ein und durchweicht diese Stock für Stock. Das geht an die denkmalgeschützte Substanz der Gebäude und gefährdet zudem die Kunst. Als Eigentümer sind wir für die gebrauchstaugliche Überlassung von Dach und Fach verantwortlich. Hier kann nicht mehr zugewartet werden, weshalb zu den Eckdaten Sanierungsmittel zu priorisieren und zu beschließen sind.
Wir beantragen eine entsprechende Beschlussvorlage dem Gemeinderat in der ersten Sitzung nach der Sommerpause zur Abstimmung vorzulegen.

•    Gebäudeübergreifende Sanierungsmaßnahmen erfordern den Umzug der Verwaltungsabteilung vom Ulmer Museum. Mittelfristig war dies ohnehin der Plan, um die derzeitig besetzten Büroflächen als hochwertige Ausstellungsfläche den Präsentationsgebäuden zurück zu geben. Als ideal anschließendes Verwaltungsgebäude eignet sich das in Teilen leer stehende Gebäude in der Donaustraße 2. Seitens des Museums werden je nach Ausbaustufe 450-600 qm benötigt. Das Ulmer Museum sagt zu, ohne größeren Umbaubedarf in das Gebäude Donaustraße 2 umziehen zu können. Über die Bewilligung einer ortsüblichen Vergleichsmiete ans Museum Ulm ist in den Eckdaten nichts weiter zu veranlassen. Nachdem die Stadt Eigentümerin und Verpächterin des Gebäudes ist, ist die Verpachtung der Räume haushaltsneutral zu bewerkstelligen.
Wir beantragen daher mit dem Museum Ulm einen Pachtvertrag auszuhandeln und einen Sonderfaktor von bis zu 10.000 € für den Umzug der Verwaltung beschließen zu lassen.
Die finanziellen Mittel sind im Rahmen des anstehenden Eckdatenbeschlusses einzuplanen.


•    Verlängerung der provisorischen Klimasteuerung
Als erste Maßnahme aus der Machbarkeitsstudie wurde Anfang 2017 mit dem Klima-Monitoring in sämtlichen Ausstellungsräumen des Museums begonnen. Hierzu wurde ein aufwändiges Bus-System der Firma MoCult im Museum installiert. Die Erkenntnisse aus den Aufzeichnungen der zurückliegenden Monate bestätigen einen dringenden Handlungsbedarf in der Optimierung der Raumklimata. Das installierte Bus-System mit entsprechender Software kann nicht nur zur Überwachung, sondern auch langfristig zur gezielten und differenzierten Steuerung von Heizungs- und Lüftungs-, bzw. Befeuchtungsgeräten eingesetzt werden. Eine finanzielle Ausstattung vom Gebäudemanagement zur Beibehaltung des Systems ist erforderlich.
Wir beantragen daher einen Sonderfaktor Klimatisierung des Museums beschließen zu lassen.
Nach bisherigen Erstschätzungen dürften hier 20.000 € ausreichend sein.

•    Umzug des Löwenmenschen
Seit einem Jahr ist der Löwenmensch als wichtigstes Kunstwerk aus dem UNESCO-Weltkulturerbe das wertvollste und wichtigste Exponat des Museums.
Wir haben gefeiert. Passiert ist seitdem nichts in Bezug auf eine würdige und entsprechende Darbietungsform.
Mit wenigen Mitteln kann hier eine große Wirkung erzielt werden.
Wir beantragen daher den Umzug des Löwenmenschen aus dem 1. OG an seinen neuen Standort im Untergeschoß der Ausstellung, wie es die Planungen von Space4 vorsehen. Hierzu sind entsprechende Informationstafeln und eine angemessene Ausgestaltung des bereits vorhandenen Ausstellungsraumes notwendig. Durch diesen Schritt kann der Löwenmensch auch während der o.g. Baumaßnahmen zugänglich bleiben. Ein Shortcut über den Eingang von der Neuen Straße her, z.B. für Stadtführungen ist zu prüfen und umzusetzen.
Wir beantragen daher, einen Sonderfaktor Löwenmensch von 100.000 € zu beschließen zu lassen.


II.    Maßnahmen im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung

•    Zudem beantragen wir den Neubau des Eingangsgebäudes zu priorisieren, sodass dieser 2022 spätestens begonnen werden kann und 2024 abgeschlossen ist, um die beengten und nicht mehr zeitgemäßen Eingangssituation für Benutzer zu verbessern.
Der notwendige Platz für Toiletten, Garderobe, Museumsshop und eine ausreichende Verkehrsfläche für Besucherinnen und Besucher muss geschaffen werden.

Wir beantragen eine entsprechende Beschlussvorlage dem Gemeinderat in der nächsten Fachausschuss-Sitzung zur Abstimmung vorzulegen und bei den Eckdaten das Vorhaben in eine Priorisierung mit Baubeginn 2022 aufzunehmen sowie die planungsrechtlichen und finanztechnischen Schritte hierzu zu beschließen. Es wäre ein starkes Signal, wenn wir alle Maßnahmen bis zum 100. Jubiläum im Jahr 2025 abgeschlossen hätten.



Die CDU Fraktion