CDU-Fraktion Ulm

OFFENER BESCHWERDEBRIEF AN DIE DEUTSCHE BAHN

So kann´s nicht gehen!

Liebe Deutsche Bahn,
sehr geehrte Damen und Herren,

leider war es keine Ente: „Die Direktverbindung zwischen dem Stuttgarter Flughafen und HBF Ulm soll nur drei mal täglich angeboten werden!“ Dafür hat dann der Staat und seine Bürger bis zu 4 Milliarden Euro investiert?

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Liebe Deutsche Bahn,
sehr geehrte Damen und Herren,

leider war es keine Ente: „Die Direktverbindung zwischen dem Stuttgarter Flughafen und HBF Ulm soll nur drei mal täglich angeboten werden!“ Dafür hat dann der Staat und seine Bürger bis zu 4 Milliarden Euro investiert?

So kann´s nicht gehen! Wir haben uns darauf verlassen, dass mindestens alle zwei Stunden ein IC(E) am Flughafen hält und zwar direkt im UG. Dies war gemeinsame Geschäftsgrundlage beim Stresstest und bei der Volksabstimmung 2011.

Bei allem Verständnis für die derzeit diskutierte Frage, welche Kostenstelle am Ende die Teuerungen trägt - es sind ohnehin wir die Bürger - Ihre Ankündigung, ein Rumpfprogramm am Flughafen-Bahnhof in Stuttgart halten zu lassen, ist aus allen Gesichtspunkten nicht mehr verständlich und nachvollziehbar.

Nicht einmal betriebswirtschaftlich und strategisch können wir diese hoffentlich nicht ernst gemeinte Ankündigung verstehen. Wenn Sie die Regionen Ulm, Alb/Donau, den Fernbahnhof Merklingen, Biberach, Oberschwaben, Bodenseekreis, Brenz und Heidenheim, Memmingen und Günzburg wirklich vom Flughafen Stuttgart abhängen wollen, wenn Sie die Kleinbus-Shuttle-Verkehre auf der demnächst durchgehend dreispurigen A 8 nach München erhöhen wollen und wenn Sie die Flughäfen München, Augsburg, Memmingen und Friedrichshafen und Frankfurt stärken wollen, wenn Sie wollen, dass die Kosten von 3,5 Mrd Euro für die Neubaustrecke minder amortisiert werden, dann machen Sie Ihre Ankündigung wahr.

Sie fördern dadurch ein Büdnis des gesamten Landes Baden-Württemberg in einer Allianz für den Vollausbau der Neubaustrecke, der Umsetzung des Tiefbahnhofs direkt am Flughafen und einer Beschleunigung der Arbeiten am Tiefbahnhof in Stuttgart, wenn notwendig auch gegen die Interessen der Bahn.

Beide Regierungskoalitionspartner in Stuttgart haben gestern noch einmal den diesbezüglichen Koalitionsbeschluss zum Vollausbau bekräftigt. Die Regierung hält sich an die Ergebnisse aus dem Volksentscheid von 2011.

Bitte, teilen Sie uns bis Montag, den 22.1.2018 mit, dass Ihre Ankündigung einem Logistik-Zwischenfall geschuldet war und Ihrerseits von dem angekündigten Rumpfprogramm abgesehen wird.

Hiernach werden wir widrigenfalls vielen aufgebrachten Bürgern zu erklären haben, warum die Bahn die Bürger in Ost- und Süd-Württemberg diskriminiert und schlechter stellt als die Regionen rund um Frankfurt, die im 20 Minuten-Takt den Flughafenbahnhof mit Fernzügen erreichen können.

Obwohl wir alle selbst gerne Bahn fahren, werden wir dann beim Namen nennen müssen, dass in gewissen Gremien der Bahn-Entscheider sitzen, denen die Kunden in Ost- und Süd-Württemberg nicht mehr wichtig sind und die abgehoben vom Bürgerwillen rationalisieren.

Bis zum 22.1.2018 werden wir sodann auch Unterschriftenlisten geduckt haben und mit unseren Kollegen aus den anderen Regionen gemeinsam für unsere Mobilitätsinteressen arbeiten.

Wir würden es begrüßen, wenn der gute Weg der Zusammenarbeit der Bahn mit der Stadt in Ulm z.B. mit den jetzt realisierten direkten Abgängen auf die Gleise 2/3 nicht verlassen wird.

Wir möchten Sie ebenfalls einladen im Gemeinderat Ihre Mobilitätsinteressen mit den unsrigen zu diskutieren und voranzubringen. Bitte teilen Sie uns mit, ob hierzu Ihre Bereitschaft besteht.

Für unsere Fraktionen nennen wir hier die zu besprechenden Themen: Die Erhöhung der Taktfrequenz über den Stuttgarter Flughafen/ Tiefbahnhof auf ein Stunde, ein Regio S Bahn-Konzept, der zeitnahe Bau einer Bahnhofshalle, die Realisierung des längst umzusetzenden Parkhauses an der Schillerstrasse, der Duchgang unter den Gleisen auf Höhe Paketbahnhof. Barrierefreier Aufgang für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer auf Gleis 4-8, Wegfall/Erhalt Gleis, Zukunft der Bayrischen Gleise 27 und 28.

Mit freundlich Grüßen
Ihre CDU-Gemeinderatsfraktion Ulm