Lärmschutzwall-Prototyp "Ulmer Welle" funktioniert
Die Anwohner der Wohnblöcke in der Johannes-Palm-Straße können sich freuen: Nördlich von Wiblingen in der bewaldeten Grünfläche auf den sechs Meter hohen Erdwall wurde eine rund 400 Meter lange und zwei Meter hohe Schutzwand aufgebaut, die den Verkehrslärm der B 30 künftig mindert. Jedoch kam keine herkömmliche starre Aluminiumwand in Frage. Dafür hätte in dem Landschaftsschutzgebiet einen Streifen von vier Metern Breite abgeholzt werden müssen. Dann hätten unter anderem 96 Bäume mit mehr als 80 Zentimetern Stammdurchmesser fallen müssen, die einen Wert von 94 000 Euro haben und an anderer Stelle ersetzt werden müssen. Und: Zur Montage hätte die B 30 teilweise gesperrt werden müssen.
So kam eine österreichische Firma zum Zug, die einen wellig geschwungenen Prototypen entwickelt hat, der beim Zuschlag gleich den Namen „Ulmer Welle“ erhielt, weil er hier erstmals aufgebaut wird. Und zwar als leichte Einzelelemente, die von Hand platziert werden können und dann per Erdschrauben im Boden verankert werden. Bäumen konnte durch das Verschwenken ausgewichen werden. Deshalb sei der ökologische Eingriff gering. Unter der Wand werden noch kleine Tunnel eingebaut, damit Kleintiere in dem Wald freien Durchgang haben. Die zum Wohngebiet zeigende Seite der Lärmschutzwand ist weiß. Die Seite zur B 30 ist mit einem schwarzen Schallschluckschaum beschichtet. Die Schutzwand als solche kostet 394.000 Euro und sei somit um 2000 Euro günstiger als eine klassische Schutzwand zuzüglich des geschätzten Wertes der Bäume, rechnet Fraidel vor. Hinzu kommen noch die Kosten für das Lärmgutachten und die Planung. Der Summe von 438.000 Euro hatte der Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt im April zugestimmt. Die CDU-Fraktion, vertreten durch Sabine Schuler, Siegfried Keppler und Winfried Walter - haben dieses Vorhaben lobend befürwortet.
Wann die Welle wieder zum Einsatz kommt, wird künftig im Einzelfall entschieden.