CDU-Fraktion Ulm

Vierspurigkeit Friedrich-Ebert-Straße

Antrag der CDU-Fraktion vom 12.09.2016

Die CDU-Fraktion befürchtet, dass durch die Reduzierung der Fahrspuren in der Friedrich-Ebert-Straße der Verkehrsfluss im Bereich des Bahnhofs und der Sedelhöfe stark eingeschränkt wird. Aus Sicht der Fraktion sind noch einige Sachverhalte offen, um deren Klärung durch die Verwaltung gebeten wird.

Hier kommen Sie zur Antwort von Oberbürgermeister Czisch.
Der Antrag im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Czisch,

die Verwaltung plant eine Reduzierung der Fahrspuren in der Friedrich-Ebert-Straße von je zwei Spuren pro Fahrtrichtung auf eine Spur. Deshalb wurde eine mikroskopische Verkehrssimulation in Auftrag gegeben.

Wir befürchten allerdings, dass durch die Reduzierung der Fahrspuren der Verkehrsfluss im Bereich des Bahnhofs und der Sedelhöfe stark eingeschränkt wird. Schon heute kommt es in Spitzenzeiten trotz vierspuriger Verkehrsführung zu zähfließendem Verkehr und Bildungen von Rückstaus. Bei der Sperrung von einer Spur, z.B. durch Belagsarbeiten oder Unfälle, kommt es vor dem Hauptbahnhof bereits aktuell zu langen Staus.

Eine gute Erreichbarkeit der Ulmer Innenstadt hat für uns einen hohen Stellenwert – sie ist wichtig für die Arbeitenden in der Innenstadt, für Handel, Gastronomie und Dienstleister, für Besucher, Pendler und Kunden.

Hinzu kommt, dass der Verkehr in Ulm in den letzten Jahren weiter angestiegen ist und mit den neuen Sedelhöfen pro Tag weitere 7.000 Kfz/24h nach Berechnungen des Büros Brenner (Verkehrsberatung Projekt "Sedelhöfe Ulm", Juli 2013) im Bereich um den Bahnhof hinzukommen.
In diesem Zusammenhang sind aus unserer Sicht noch einige Sachverhalte offen, die wir bitten zu klären.

•    An der Kreuzung Keltergasse/Friedrich-Ebert-Straße - hier wird ein Großteil des Parkverkehrs der neuen Sedelhof-Parkgarage und der Sedelhöfe abgewickelt - verschlechtert sich der Verkehrsfluss bei Reduzierung der Friedrich-Ebert-Straße auf nur noch 2 Autospuren (eine Spur pro Fahrtrichtung) auf die Qualitätsstufe E (Qualitätsstufe E ist wie folgt definiert: Die Wartezeiten nehmen sehr große und dabei stark streuende Werte an. Geringfügige Verschlechterungen können zum Verkehrszusammenbruch führen. Die Wartezeiten sind sehr lang. Die Kapazitätsgrenze wird erreicht.) Welche Auswirkungen hat die Qualitätsstufe E darauf, die Sedelhöfe anzufahren und zu verlassen?

•    Außerdem ist die Friedrich-Ebert-Straße derzeit noch die einzige leistungsfähige Ost-West-Verbindung der Innenstadt. Diese sehen wir aufgrund der bisherigen Verkehrssimulationsergebnisse gefährdet und möchten wissen, wie und mit welchen Maßnahmen die Stadtverwaltung glaubt, die Leistungsfähigkeit und die Tragfähigkeit der derzeit noch  einzigen doppelspurigen Ost-West-Verbindung unter den Umständen des erhöhten Verkehrsaufkommens aufrecht zu erhalten.

•    Mit wie vielen Fahrzeugen ist im Durchschnitt derzeit auf der Friedrich Ebert Straße an einem Werktag bzw. an einem Samstag zwischen 08:00 und 10:00 Uhr und zwischen 16:00 und 18:00 Uhr zu rechnen?

•    Durch die Öffnung der Sedelhof-Galerie und der Wohnungen in den Sedelhöfen, die 1300 Parkplätze sowie die Neubaustrecke zwischen Ulm und Stuttgart muss mit zusätzlichen Fahrzeugen gerechnet werden. Wie viele Fahrzeuge wurden als Basis angenommen und wie viele aufgrund der beschriebenen Veränderungen für die Verkehrssimulation hinzugerechnet?

•    Der Knoten Zinglerstraße/Neue-Straße/Friedrich-Ebert-Straße wurde in der bisher vorliegenden Verkehrssimulation aufgrund einer möglichen Straßenbahnverbindung so angenommen, dass es keine Untertunnelung mehr gibt, sondern der ganze Verkehr auf einer Ebene abläuft. Welche Auswirkungen hat es auf die Anzahl der Fahrzeuge in der Friedrich-Ebert-Straße und weitere Kreuzungspunkte, wenn dieser Knoten in der aktuellen, vermutlich leistungsfähigeren Variante in die Verkehrssimulation einbezogen wird?

•    Wie oft passieren statistisch Unfälle auf den vier Spuren der Friedrich Ebert Straße und welche Annahmen haben die Gutachter getroffen für den Fall, dass bei der Reduzierung der Fahrspuren vergleichbar viele oder mehr Unfälle passieren, und welche Auswirkungen hat dieses auf die die Qualität des Abflussverhaltens des Verkehrs?

•    An den Knotenpunkten Neutorstraße und ZOB-Ausfahrt kommen die Gutachter zum Ergebnis, dass es zu Rückstaus kommen wird. Wie häufig und für wie lange ist mit diesen Rückstaus zu rechnen?

•    Der Knoten Ausfahrt Deutschhaus benötigt aus unserer Sicht genauere Aufmerksamkeit: Hier sehen wir die Gefahr, dass es zur Kumulierung von Verkehren aus der Ausfahrt Deutschhaus, Verengung der Zinglerstraße, Abbiegespur ZOB, Ausfahrt/Zufahrt und Querung ZOB kommt. Ist es dennoch realistisch, hier Qualitätsstufe D anzunehmen? Was heißt dieses konkret in Rückstaus und in Wartezeit? Wie viel Fahrzeuge werden hier pro Intervall rückgestaut?"