CDU-Fraktion Ulm

Ältere Menschen in Ulm

Antrag von Dr. Karin Graf, Barbara Münch und Dr. Hans-Walter Roth vom 03.06.2016

Als Konsequenz aus unterschiedlichen Gesprächen greifen Dr. Karin Graf, Barbara Münch und Dr. Hans-Walter Roth in ihrem Antrag das Thema "Ältere Menschen in Ulm" auf. Dabei regen die CDU-StadträtInnen verschiedene Maßnahmen an, die das Leben von älteren Bürgerinnen und Bürgern in Ulm erleichtern könnten.

Hier kommen Sie zur Antwort von Oberbürgermeister Czisch.

Der Antrag im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Czisch,

der Fachbereich Bildung und Soziales beschäftigt sich in seiner Sitzung am 1. Juni 2016 mit dem Thema „Ältere Menschen in Ulm“, wobei in verschiedenen Tagesordnungspunkten unterschiedliche Themenbereiche beleuchtet werden.
Passend zu dieser Thematik schlagen wir als Konsequenz aus unterschiedlichen Gesprächen einige Maßnahmen vor, die u.E. das Leben in unserer Stadt für ältere Menschen erleichtern können.

1. Pflegestützpunkt
Wir begrüßen die erneute Initiative, einen Ausbauantrag zu stellen. Insbesondere erscheint uns eine personelle Aufstockung notwendig zu sein. Derzeit ist an den Wochenenden ab Freitag 12.00 Uhr telefonisch niemand zu erreichen. Aber auch in den Pfingstferien und zu mehreren anderen Zeitpunkten gestaltete sich eine telefonische Kontaktaufnahme aus eigener Erfahrung schwierig.
Da gerade für ältere Menschen der Zugang zu Informations- und Hilfeangeboten einfach und schnell sein sollte, sehen wir hier Nachholbedarf. Laut städtischer Beschreibung hat der Pflegestützpunkt die Aufgabe, die Vielzahl der Hilfen und Informationen zu bündeln und den Menschen zu helfen, die richtige Form der Unterstützung zu finden. Wenn diese Anlaufstelle am Wochenende ausfällt und auch sonst gelegentlich schwierig zu erreichen ist, bedarf es einer Lösung.
Wir regen daher an, in Zusammenarbeit mit dem Seniorenrat und/oder anderen in diesem Bereich tätigen Einrichtungen evtl. vorübergehende Lösungen (Einsatz von Ehrenamtlichen?) für eine verbesserte Erreichbarkeit zu erarbeiten, bis durch einen hoffentlich erfolgreichen Ausbauantrag eine personelle Aufstockung erreicht werden kann.

Wie wichtig das Angebot des Pflegestützpunkts ist, zeigt die steigende Zahl an Beratungen. Dennoch oder gerade deshalb halten wir es für wichtig, den Bekanntheitsgrad weiter zu verbessern.

Wir regen daher an, die Informationsbroschüren auch beim Einwohnermeldeamt und anderen geeigneten Einrichtungen auszulegen und ggf., wenn es sich anbietet, auch aktiv den Menschen mitzugeben.

2. Jüngere Pflegebedürftige
Wir bitten um Auskunft, wie die Versorgung jüngerer pflegebedürftiger Menschen organisiert ist und wie diese Menschen in ihrem Wunsch, am gesellschaftlichen Leben noch teilzuhaben („Ausgehbedarf“), unterstützt werden bzw. werden können.

3. Öffentliche Toiletten
Immer wieder wird das Problem fehlender öffentlicher Toiletten in Ulm angesprochen. Gerade für ältere Menschen ist eine ausreichende Anzahl problemlos zu erreichender Örtlichkeiten wichtig. Wir regen daher an, erneut das Thema „Nette Toilette“ aufzugreifen, um damit ein breiteres und gut sichtbares Angebot zu schaffen. Andere Kommunen stellen diese Dienste sogar kostenlos bereit. Hier bitten wir um Prüfung, ob dies nicht auch in Ulm möglich ist.

4. Bewegungsgeräte
Die Stadt hat dankenswerter Weise bereits eine neue Bewegung aufgegriffen und an einigen Stellen Bewegungsgeräte für Ältere aufgestellt. Wir greifen eine Anregung aus der Bürgerschaft auf und schlagen vor, die Aufstellung eines derartigen Gerätes zwischen Deutscher Bank und Münster zu prüfen.

5. ÖPNV
Gerade ältere und behinderte Menschen scheinen vermehrt Schwierigkeiten im Umgang mit dem ÖPNV zu haben. Aber gerade um diese Gruppe sollten wir uns kümmern, sind sie doch noch viel stärker als andere auf den ÖPNV angewiesen.

Wir regen daher an
• das Beschwerdemanagement mit einer Anrufbeantworterfunktion auszustatten, die mitteilt, wann jemand zu erreichen ist und welche alternativen Kommunikationskanäle genutzt werden können;
• Fahrer und Fahrerinnen der SWU immer wieder dafür zu sensibilisieren, dass ältere und behinderte Menschen mehr Zeit benötigen, um einzusteigen (kurze Wege sind hilfreich(), sich hinzusetzen oder sicheren Halt zu finden.

6. Wohnraumbedarf in Ortschaften
Verschiedene Angebote für ältere Menschen auch in den Ortschaften halten wir für wichtig. Dabei kann es sich, wie in den Leitlinien für den neuen Seniorenbericht benannt, um innovative Wohn- und/oder Versorgungsmodelle handeln. Zwar ist der soziale Zusammenhalt in den Ortschaften noch ausgeprägter als in der Stadt, doch stellen wir auch hier städtische Entwicklungstendenzen fest, soll heißen, immer mehr ältere Menschen sind auf sich gestellt. Einzelne Ortschaften haben bereits reagiert und ganz im Sinne einer vorausschauenden Stadtpolitik Überlegungen für die Wohnversorgung Älterer angestellt. Diese Planungen sind aus unserer Sicht zu unterstützen.