Nach Ansicht der CDU-Fraktion haben die starken Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen gezeigt, dass es beim Hochwasserschutz noch Verbesserungspotential gibt. So wird der Rötelbach in Einsingen laut Stadtrat Winfried Walter seit Jahren seiner Entwässerungsfunktion nicht mehr gerecht, da Unrat und Biberbauten eine ordnungsgemäße Entwässerung behindern. In ihrem Antrag setzen sich Winfried Walter, Dr. Thomas Kienle, Dr. Karin Graf, Dr. Hans-Walter Roth und Wolfgang Schmauder daher dafür ein, dass der Verstopfung der Entwässerungsgräben regelmäßig entgegengewirkt wird.
Der Antrag im Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
bei den verheerenden Unwettern am Sonntagabend, die Süddeutschland und unsere Region heimgesucht haben, gab es hier in Ulm - Gott sei Dank - keine Personenschäden, sondern "nur" große Sachschäden.
Gewitter und Starkregen werden zunehmen und uns immer wieder heimsuchen. Immer mehr zugebaute und versiegelte Flächen, die Regenwasser nicht mehr versickern lassen, werden für unser Kanalsystem ein Problem.
Doch nicht nur unsere Abwasserkanäle waren am Sonntag überfordert, auch unsere Bäche und Entwässerungsgräben konnten das Wasser nicht mehr abfließen lassen. Der Rötelbach in Einsingen, der über das "Taube Ried" und das Industriegebiet Donautal in die Donau zieht, wird seit Jahren seiner Entwässerungsfunktion nicht mehr gerecht. Mehrere Biberbauten und umgestürzte Bäume lassen eine ordnungsgemäße Entwässerung des Rötelbachs und des Tauben Rieds nicht mehr zu.
Forderungen und Warnungen nach Unterhalt des Grabensystems wurden vom Naturschutz nur notdürftig genehmigt. Bisher waren auch "nur" landwirtschaftliche Flächen betroffen. Glücklicherweise wurde das Industriegebiet Donautal vor großen Schäden verschont.
Das Unwetter vom Sonntag sollte uns eine Lehre sein,
daher fordern wir eine regelmäßige Überprüfung und Reinigung der Abwassergräben nach Biberbauten und sonstigem Unrat. Jährliche Unterhaltsmaßnahmen müssen bei Bächen und Gräben, die eine Entwässerungsfunktion haben, geleistet werden. Hierzu müssen der EBU die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Bei allem Respekt vor Natur- und Biberschutz muss der Schutz vor Hochwasser Priorität haben."