Antrag der CDU-Fraktion vom 18.01.2016
Die CDU-Fraktion beantragt die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Friedrichsau, in dem die vielseitigen Angebote dieses wichtigen Erholungsgebietes berücksichtigt werden sollen. Anstehende Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen sollen in einen Gesamtkontext gestellt werden, um das Angebot in der Au für die Ulmer Bürgerschaft weiter zu entwickeln.
Der Antrag im Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Gönner,
Ulms beliebtester Freizeitpark, die Friedrichsau, braucht sich um Besucher und Nutzungsmöglichkeiten wahrlich nicht zu sorgen.
Vor über 200 Jahren als Naherholungsmöglichkeit geschaffen, kommt der Friedrichsau mit ihren über 1.300 Bäumen in unserer immer mehr verdichteten Stadt Ulm eine ständig wachsende Bedeutung zu. Für jeden Ulmer zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist sie grüne Oase und zentraler „Wohlfühl“-ort für Jung und Alt.
Mit den unglaublich vielseitigen Nutzungen
Kinderspielplatz und -gärten, Kneippanlage und Minigolfplatz, öffentliche Grillplätze und vielseitiges ganzjähriges gastronomisches Angebot, temporäre Nutzung für Ulmer Zelt und Spatzenwiese, Ulmer Tiergarten und Baum- und Biberlehrpfad
stößt die Au an ihre Grenzen.
Daher meinen wir, dass nach der Landesgartenschau 1980 (vor über 35 Jahren!) ein neues, ganzheitliches Konzept von der Stadt Ulm in Zusammenarbeit mit dem Ulmer Gemeinderat und allen Betroffenen erarbeitet werden sollte.
Anlass hierzu sind die Haushaltsstelle 7.55100011 mit mehr als 600.000 € für die Sanierung Spielplätze Friedrichsau und die Diskussionen im Bauausschuss zur Ertüchtigung des Ulmer Tiergartens mit eventueller Einbindung der Naturkundlichen Sammlung.
Mögliche Diskussionspunkte wären, ob die jetzige Lage des Kinderspielplatzes in der unmittelbaren Nähe des Seewassers durch die Anwesenheit des Bibers, und einer möglichen Untergrabung durch ihn, heute noch richtig ist; inwieweit die Spielplatz-Konzeption von Tiergarten und Naturkundlicher Sammlung mit beeinflusst wird, und ob nicht die Idee eines „Tierischen Spielplatzes“, ergänzt um einen Tast- und Sinnesgarten, der die 5 Sinne Riechen, Sehen, Hören, Fühlen und Schmecken anregt, überlegenswert wäre.
Gleichzeitig halten wir es für notwendig ein Konzept zu erarbeiten, das jedem die Wahlmöglichkeit zwischen Alleinsein und Gemeinschaft in der Au gibt; sowohl Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters als auch der Rückzug eines jeden sollten möglich sein.
Darüber hinaus sollte das Friedrichsau–Konzept als Anschluss an die neue Donauufergestaltung verstanden werden, unter Einbezug des Sportgeländes des SSV über einen eventuellen öffentlichen Toilettenbereich und der Berücksichtigung des beeindruckenden Teils der Bundesfestung, dem Fort Friedrichsau Werk XLI.
Allein unser Antrag zeigt in knappen Zügen die ungeheure Vielseitigkeit und schichtigkeit unserer Au auf!
Es sollte wie zur damaligen Landesgartenschau die gesamte Au betrachtet werden, um dann gezielte, konzeptionell aufeinander abgestimmte Einzelmaßnahmen angehen zu können.
Daher beantragen wir die Erstellung eines Gesamtkonzeptes unter Berücksichtigung aller genannten Punkte und auch evtl. weiteren Maßnahmen, die mit der Friedrichsau in Verbindung stehen, sowie die Einstellung der erforderlichen Planungsmittel."