Kinder und Bewegung
Im April dieses Jahres wurde der Sportentwicklungsplan der Stadt beschlossen. Ergänzend dazu bitten die Stadträtinnen Dr. Karin Graf und Barbara Münch sowie Stadtrat Winfried Walter zu prüfen, inwieweit Bewegungskonzepte und Fortbildungen für Erzieherinnen und Betreuungskräfte dem aktuellen Bewegungsmangel von Kindern entgegenwirken können.
Hier kommen Sie zur Antwort von Oberbürgermeister Gönner.
Der Antrag im Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie in der Südwestpresse berichtet wurde kürzlich der 3. Kinder- und Jugendsportbericht, ein wissenschaftliches Projekt der Universität Duisburg-Essen, gefördert von der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung, vorgestellt. Ergebnis ist, dass Kinder auch bedingt durch die zunehmende Ganztagsbetreuung sich weniger bewegen als früher. Sie sitzen sechs bis sieben Stunden und bewegen sich weniger als 30 Min. Da körperliche Aktivität aber die Grundlage für eine optimale körperliche und geistige Entwicklung ist, wäre es wünschenswert, dass Kinder sich ca. 90 Min. pro Tag intensiv bewegen, so die Autoren der Studie. Dazu müssen aber Freiräume und Anreize geschaffen werden. Das gilt auch für Kinder in Ulm. Mit der im April beschlossenen Sportentwicklungsplanung sind wir somit auf dem richtigen Weg.
Ergänzend bitten wir zu prüfen,
• ob nicht trägerübergreifend ein Bewegungskonzept für die Ulmer Kitas entwickelt werden kann, evtl. unter Einbindung des Söflinger Sportkindergartens, bei dem ja schon langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet vorliegen;
• ob durch zusätzliche Fortbildungen für Erzieherinnen und Betreuungskräfte Ideen entwickelt werden können, wie Kinder, die sich vielleicht nicht so gerne bewegen, dazu animiert werden können;
• inwiefern ein Fachtag "Kinder und Sport" dazu dienen könnte, Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema "Kinder und Bewegung" weiterzugeben, gemeinsam Ideen für geeignete Aktionen zu entwickeln und Netzwerke zwischen Vereinen, Sportlehrern, Schuleitern, Erzieherinnen, Krankenkassen und Kinderärzten zu entwickeln bzw. zu verstärken;
• ob sich nach Mannheimer Vorbild im kommenden Jahr in den Sommerferien eine Sportwoche organisieren lässt, die den Vereinen die Möglichkeit gibt, ihre Angebote aufzuzeigen, und den Kindern die Chance gibt, ganz unterschiedliche Sportarten auszuprobieren;
• wie Kitas, Familienzentren und Schulen und Migrantenvereine unterstützt werden können Experten einzuladen, die Eltern Tipps geben, wie sie mehr Bewegung für Kinder in den Alltag einbauen können;
• in Zusammenarbeit mit den Schulen und Elternbeiräten, ob Kinder den Schulweg zu Fuß machen und wenn nicht, was die Gründe dafür sind.
Freude am Sport entwickelt sich in der Kindheit, und da mangelnde Bewegung auch bei Erwachsenen ein Risiko für die Gesundheit darstellt, ist es dringend geboten, auch im Sinne einer gesunden Gesellschaft präventive Maßnahmen zu treffen.