Pressemitteilung von Stadtrat Wolfgang Schmauder vom 08.12.2014
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt beschloss weitere Maßnahmen zur Umsetzung des Lärmaktionsplans von 2013. Dies beinhaltete auch die Einführung weiterer Tempo-30-Zonen in der Innenstadt. CDU-Stadtrat Wolfgang Schmauder distanzierte sich von diesen Maßnahmen.
Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung von Herrn Stadtrat Schmauder im Wortlaut:
"Wolfgang Schmauder, Stadtrat in Ulm (CDU) und Kreisvorsitzender der Jungen Union Alb-Donau-Ulm, kritisiert die Beschlüsse des Fachbereichsausschusses für Stadtent-wicklung, Bau und Umwelt zur Ausweitung von Tempo 30 in der Ulmer Innenstadt. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man sich jetzt irgendwelche Straßen herauspickt und dort die Geschwindigkeit auf 30 km/h absenkt“, so Schmauder.
Nach einer aktuellen Studie vom TCS bei Basel führen Tempo-30-Zonen eher zum Gegenteil von dem, was man zunächst annimmt.
Der Benzin- und Dieselverbrauch und die Schadstoff-Belastungen durch mehr Brems- und Anfahrvorgänge steigen an. Ökologisch ist diese Regelung also nicht.
Die entsprechenden Unterlagen aus dem Fachbereichsausschuss gehen dabei bestenfalls von 5 Dezibel an Minderung der Lärm-Emissionen aus. 10 Dezibel entsprechen in etwa der Lautstärke von raschelnden Blättern. Wichtigere Faktoren sind hierbei die Bereifung und der Zustand der Straße. „Man sollte daher eher das Problem an der Wurzel packen und die betroffenen Straßen mit einem vernünftigen Belag ausstatten, dies wäre sinnvoller.“
Es ist zudem zu befürchten, dass der Verkehr in der Innenstadt nicht mehr flüssig läuft und es dadurch zu längeren Wartezeiten kommt, wenn man durch die Innenstadt fährt. Der dadurch ausgelöste Stau führt ebenfalls zu einer höheren Lärmbelastung. "Viele Autofahrer werden die betroffenen Straßen auch umfahren, was dann die Probleme nur in andere Gebiete verlagert."
Die häufig angesprochenen Autofahrer, die dort in der Nacht Rennen veranstalten, werden auch durch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit wohl kaum davon abgehalten. Hier wäre es effektiver, verstärkt Polizisten einzusetzen oder Kontrollen durchzuführen. „Man sollte nicht alle Autofahrer, die sich an das Tempolimit von 50 halten, aufgrund dieser schwarzen Schafe einschränken.“
Zudem lehnen laut einer Umfrage auf der Homepage der Südwest Presse 2/3 der Befragten Tempo 30 ab.
"Wir schränken die Bürger in immer mehr Bereichen ein. Die Stadt sollte die vorgenommenen Beschlüsse nochmals überdenken und sich wirklich fragen, ob immer mehr Restriktionen zielführend sind", so Schmauder abschließend."