CDU-Fraktion Ulm

Blindenleitsystem

Antrag von Dr. Hans-Walter Roth und Dr. Karin Graf vom 30.10.2014

Die Ulmer Innenstadt ist noch nicht sehbehindertengerecht ausgebaut. Zu diesem Schluss kamen die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Walter Roth und Dr. Karin Graf, als sie mit einer Gruppe von Sehbehinderten die Ulmer Innenstadt erkundeten. Während der Bereich um die Neue Mitte vorbildlich hergerichtet sei, würden die Gegenden um Bahnhof und Hirschstraße noch deutlichen Nachholbedarf haben. Mit nachfolgendem Antrag wandten sie sich an Oberbürgermeister Gönner, um die Situation zu verbessern.

Die Antwort von Oberbürgermeister Gönner finden Sie am Ende des Antrages:

Der Antrag im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

eine Begehung der Ulmer Innenstadt mit Sehbehinderten zeigte Schwachpunkte. Noch nicht in allen Bereichen unserer Stadt sind wir behindertengerecht bzw. barrierefrei.

Während im Bereich der Neubauten in der Neuen Straße vorbildlich Blindenampeln eingerichtet wurden oder an der Bushaltestelle sich Blindenleitsysteme finden, ist dies zwischen Hauptbahnhof und Münsterplatz, der Hauptachse von Ulm, noch nicht der Fall. In der Bahnhofstrasse wie auch der Hirschstraße fällt Blinden und Sehbehinderten die Orientierung derzeit schwer.

Die Planungen des neuen Bahnhofsvorplatzes, der Bus- und Straßenbahnhaltestelle und der Unterführung zu Sedelhof und Bahnhofstraße sollten daher auch darauf abzielen sehbehindertengerecht zu sein.

So beantragen wir bereits jetzt die Schaffung eines so genannten Blindenleitsystems, das durchgehend vom Hauptbahnhof bis zur Stadtmitte bzw. dem Münsterplatz reichen sollte.

Dieses System besteht aus einfachen weißen, in den Boden eingelassenen Steinen, in die mehrere parallele Rillen zur Führung des Blindenstocks eingefräst sind. Die Kosten sind, wenn gleich beim Neubau mit geplant, bescheiden, der Effekt für Sehbehinderte jedoch enorm. 

Es versteht sich, dass auf dieser Rille und in einem gewissen Abstand dazu generell nichts abgestellt werden darf, es würde zum gefährlichen Hindernis. Solche fanden sich bei unserer Begehung in großer Anzahl, die Presse hat bereits berichtet: Werbetafeln stehen unerlaubt im Wege, ungekennzeichnete Bauzäune versperren Behinderten den Weg, an Laternen abgestellte Fahrräder werden zur Stolperfalle.
Da wäre ein strenger Blick seitens der Bürgerdienste durchaus einmal hilfreich, was wir hiermit ebenfalls beantragen."


Oberbürgermeister Gönner antwortet, dass der Kommunale Ordnungsdienst angehalten werde, auf Hindernisse im Bereich der Fußwege zu achten. Zudem werde bei allen Neubauten die Barrierefreiheit berücksichtigt und eingeplant. Die Fußgängerzone werde jedoch erst dann barrierefrei ausgebaut, wenn eine Sanierung nötig ist.