Wer in diesen Tagen in Ulm einen Parkplatz sucht, findet den reinsten Horror.

Die Sedelhofgarage ist platt gemacht und gleicht einem Trümmerfeld, die Kornhausgarage wird gerade renoviert und ist geschlossen. Oberirdische Parkplätze sind aus Gründen der Stadtbildpflege wegrationalisiert. Ulms Innenstadt ist voller Baustellen, als wolle man die ganze Stadt neu errichten.

Die Fahrt in die Innenstadt, zum Rathaus beispielsweise, gestaltet sich zum Frust. Und wer dann in unserer Rathaustiefgarage parken will bleibt schon am Eingang hängen: an der Ostseite ist die Einfahrt verriegelt und verrammelt, und wer mühsam sich auf die Gegenseite hangelt, erlebt im Westen auch nichts Neues: ist dort die Einfahrt durch wartende Fahrzeuge blockiert. Da flippt selbst das beste Parkleitsystem aus.

Warum? Wie man vor Ort erfahren durfte, wird die Rathaustiefgarage nämlich auch gerade renoviert, sie wird derzeit frisch gestrichen, so erzählt man uns.

So aber geht es nicht: Handel und Gewerbe klagen über das Ausbleiben ihrer Kunden, verprellte Theaterbesucher kündigen ihr Abonnement, ein Arztbesuch in der Ulmer Innenstadt wird nahezu unmöglich. Und wer es dennoch versucht, den vertreiben dann die Politessen, die geschickt die Situation zu Gunsten des Stadtetats ausnutzen.

Wir beantragen daher alle weiteren Renovierungsmaßnahmen an der Rathaustiefgarage so lange zurückzustellen, bis diese blockierten Parkplätze durch andere ersetzt werden können. Auch könnte man die Malerarbeiten durchführen wenn nicht gerade Ulm im Highlife boomt, in Ferienmonaten zum Beispiel. So etwas müsste doch zu bewerkstelligen sein.

Eine weitere Variante wäre es, vorübergehend oberirdische Flächen zum Parken freizugeben, ehemalige Parkplätze zu öffnen, Straßenzüge, die ohne Zwang und Not vom ruhenden Verkehr befreit wurden, zum Parken freizugeben.

Natürlich lässt sich das alles statt mit dem Auto auch mit dem Rad bewältigen, die Oma aber, die zum Doktor muss, packt das nicht mehr.