CDU-Fraktion setzt sich für den Erhalt des 35-Liter-Mülleimers ein
In einem Antrag an den Oberbürgermeistern fordern Dr. Hans-Walter Roth, Jessica Kulitz, Siegfried Keppler und Dr. Karin Graf zu prüfen, wie das bestehende Müllentsorgungssystem beibehalten werden kann. Insbesondere für Single-Haushalte und ältere Menschen wäre eine Abschaffung des 35-Liter-Eimers problematisch.
Müll ist ein Abfallprodukt moderner Lebensqualität. Unsere Müllentsorgung, durchgeführt durch die EBU, hat sich bewährt! Sie verdient daher unser volles Lob.
Nun berichtet die Presse, dass es eines neuen Müllsystems bedarf. Die Tage des alten schwarzen Eimers mit schwäbischem Patentdeckel sind gezählt. Generationen haben mit ihm gelebt. Europäische Richtlinien und deutsche Berufsgenossenschaften geben ihm jetzt den Todesstoß.
Antwort von Oberbürgermeister Gönner am Ende des Antrags.
Damit die Müllwerker nicht so viel zu heben haben, sollen die 35 Liter Eimer durch doppelt so große Gefäße ersetzt werden, die allerdings jetzt zu rollen und leichter anzuheben sind.
So weit, so gut - aus Sicht der Versorgungsbetriebe ist das auch logisch und durchdacht. Auf der anderen Seite steht aber der Bürger. Der sieht, so die ersten Reaktionen, einfach nicht ein, warum erneut ein altbewährtes System vom Markte gehen soll.
Der größere Eimer ist in der Tat für unsere Senioren ein Problem: 60 Kilo wiegen für die untrainierte Oma eben mehr als 30. Den Mülleimer schafft da nicht jedermann über die Kellertreppe hoch und raus zur Straße.
Diejenigen, die mit der Stadtbildpflege sympathisierten und sich teure betonverkleidete Müllcontainer beschafften, verfluchen jetzt die Stadtverwaltung. Ein 60 Liter Eimer passt nicht in den für 35 Liter. Da hilft kein Schieben oder Drücken.
Und dann steigen dadurch indirekt auch noch die Gebühren: wer derzeit mit einem 35 Liter Eimer, zweimal im Monat geleert, auskommt, und das sind die meisten Ulmer Haushalte, wird kaum verstehen, warum er jetzt für ein doppelt so großes Gefäß doppelt so viel zahlen soll, obwohl die obere Hälfte des Inhalts nur aus Luft besteht. Der Rat aus EBU Kreisen, man könne sich ja mit einem Nachbarn arrangieren, klingt nicht schlecht - nicht immer aber klappt das mit der Nachbarin.
Will man aber sparen und bestellt nur einmal eine Leerung von 60 Litern pro Monat, wird das vor allem in den Sommermonaten anrüchig werden.
Wir beantragen daher vor Änderung der Abfallsatzung erst einmal zu prüfen, wie man mit dem bestehenden System bestehen könnte.
Eigentlich dürfte es für schwäbische Tüftler kein Problem sein, die 35 Liter Eimer unten mit Rollen zu versehen. Wenn nicht: im Ebay bieten derzeit Firmen Alternativen an.
Oberbürgermeister Gönner antwortet, dass die EBU beauftragt wurde, bis zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses ein Konzept zur Umsetzung zu erstellen.
Desweiteren wird die EDU den CDU-Antrag, inwieweit das bestehende System weiter bestehen kann, prüfen und in der nächsten Betriebsausschusssitzung das Ergebnis prüfen.