Antrag von Dr. Hans-Walter Roth und Barbara Münch
Kunst und Kultur gehören unabdingbar zum Leben. Schon im Altertum galt die Weisheit, dass „Brot und Spiele" Grundrechte eines jeden Bürgers sind. Da war dann die Regierung in der Pflicht. Bis heute hat sich daran nichts geändert und der Besuch einer Theatervorstellung in Ulm gehört einfach zur Lebensqualität.
Nun weiß man, dass in den letzten Jahren bei uns die Zahl der Menschen gestiegen ist, die sich Kunst und Kultur finanziell nicht mehr leisten können. Widrige Umstände lassen sie nur noch eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen. Sei es eine spärliche Rente oder die Altersarmut, nicht nur der Hartz IV Empfänger sondern auch so manche Alleinerzieherin mit Kindern kann sich kulturelle Veranstaltungen, insbesondere den Theaterbesuch heute einfach nicht mehr leisten.
In Ulm waren wir schon immer sozial eingestellt. Wir sponsern schlecht Verdienenden verbilligte Theaterkarten, wir geben Abschläge auf Abonnements und bieten, wo es nur geht, Sonderpreise. Dennoch gibt es immer wieder Personen, die gerne z.B. am Schauspiel, an der Oper oder am Ballett teilnehmen möchten, sich dieses aber einfach sich einfach nicht mehr leisten können. Doch Kultur zum Nulltarif, das kann keine Kommune bieten, da sind unsere öffentlichen Mittel rasch erschöpft.
Nun kam ein Gedanke auf, den wir für diskussionswert halten. Kann man nicht besonders Bedürftigen mit einem gesponserten Abonnement entgegen kommen? So könnte man doch einmal die zahllosen zufriedenen Besucher des Theaters fragen, wie sie beispielsweise zu Patenschaften stehen.
Wir denken so etwas wäre durchaus auch für das Ulmer Theater denkbar, haben wir doch in unserer Stadt schon Paten für wertvolle Bücher der Stadtbibliothek, für Urkunden des Stadtarchivs, warum also nicht auch für einen Theaterbesuch?
Wir schlagen daher vor, mit der Theaterleitung die Frage zu klären ob und wie man für solche Patenschaften werben könnte und wem man diese dann zukommen lassen sollte.
Wir bitten Sie daher diesen Gedanken einmal aufzugreifen und in der Verwaltung zu diskutieren. Gerne sind wir, wie immer bei solchen Vorschlägen bereit, auch eigene Ideen einzubringen.
Selbst wenn einige Unverbesserliche es nicht hören wollen: unser Ulmer Theater ist sehenswert!