CDU-Fraktion Ulm

Fahrrad in Bus und Bahn

Antrag von Dr. Hans-Walter Roth vom 09.08.2012

Dem notorischem ÖPNV Nutzer fällt in den letzten Wochen auf, dass in den Bussen der SWU Unsicherheiten seitens der Fahrgäste wie auch den Fahrern bestehen, wie die Mitnahme von Fahrrädern in Bus und Bahn in Ulm denn so zu handhaben ist.

Mehrfach war zum Beispiel auf der Linie 3 zu erleben, wie die Mitnahme eines Fahrrades verweigerte wurde. Als Ablehnungsgrund wurden vorgeschriebene Zeitfenster genannt, und stimmt das nicht, dann geht eben nichts mit in den Bus, wobei er in allen beobachten Fällen leer war.

Da liegen wir doch voll daneben.

Antwort des Oberbürgermeisters am Ende des Antrags.

In einem Fall gab eine Dame an der Adenauerbrücke an, sie habe sich beim Sturz vom Fahrrad verletzt, sie müsse in die Klinik, das Fahrrad könne sie aber, weil nicht verschließbar, nicht zurücklassen. Der Fahrer war unerbittlich, er berief sich auf seine Dienstvorschriften. Sie blieb mit Fahrrad draußen, ihr weiteres Schicksal blieb unbekannt.

Auch ein heftiger Regenschauer hielt am Wonnemar einen Fahrer nicht davon ab, Fahrrad nebst Fahrerin den Zutritt zu verweigern. Erst in einer Viertelstunde wäre das erlaubt. Wie später zu erfahren war, nahm der nachfolgende Bus sie dann zehn Minuten später ohne wenn und aber mit.

Am Ehinger Tor wollte ein älterer Herr um die Mittagszeit mit
seinem Rad den Bus erklimmen. Die Fahrerin erklärte höflich nein, wartete aber noch solange bis er sein Drahtross angekettet hatte und nahm ihn wenigstens solo mit.

Meine Gespräche mit den Fahrern zeigen, dass hier wohl eine Rechtsunsicherheit besteht. Sie gaben, hierzu befragt, divergente Antworten. Auch scheinen Bus und Bahnen in Sache Fahrrad
nicht aufeinander abgestimmt zu sein.

Mein Vorschlag: macht es doch nicht so kompliziert: Künftig gilt: das Fahrrad kann zu allen Tages- und Nachtzeiten mitgenommen werden, allerdings unter einer Bedingung: Frauen und Kinderwagen zuerst. Ist noch genügend Platz für den Drahtesel muss man sich nicht um Zeitvorgaben streiten, dann kommt er mit. Ist kein Platz, dann bleibt er eben draußen.

Von Seiten der Fahrer kommt übrigens der Gedanke, man könne einheitlich für die Fahrradmitnahme auch einen kleinen Obolus verlangen, z.B. zum Preise eines Kinderfahrscheins. Damit hätte ich kein Problem sofern auch weiterhin der Kinderwagen und mein Hund kostenlos befördert werden.

Schließlich belegen beide keinen Sitzplatz.

Antwort des Oberbürgermeisters:
Aufgrund unseres Antrages wird in einer der nächsten Sitzungen der Arbeitsgremien von DING vorgeschlagen, bei Bussen die Sperrzeiten ausschließlich auf die auf die Zeiten von montags bis freitags zwischen Betriebsbeginn und 8:30 Uhr zu begrenzen. Außerhalb dieser Zeiten ist bei der Mitnahme von Fahrrädern auch kein Fahrpreis mehr zu entrichten.