Hochwasserschäden in Ulm-Wiblingen
Die Schlagzeile ging im Donaufest unter: ein heftiger orkanartiger Regen mit Hagelschlag richtete in der Region bereits zum 2. Mal innerhalb weniger Tage schwere Schäden an. Auch unser Stadtgebiet war davon betroffen. Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Großeinsatz.
Ganz besonders traf es auch dieses Mal wieder Alt-Wiblingen und hier schwerpunktmäßig das Wohngebiet zwischen Wiedemannweg, Ulmerstraße und Sägefeldschule. Hier hoben sich die Kanaldeckel, die Straßen waren überflutet, zahlreiche Keller liefen voll.
So mancher Hausbesitzer meldete Land unter. In Selbsthilfe bemühten sich die meisten Bewohner Hab und Gut zu sichern. Teilweise vergeblich. Als Stadtrat selbst vor Ort kann ich die zum Teil erheblichen Schäden auch an den Gebäuden bestätigen.
Doch was geht das alles die Kommune an? Eigentlich, so wird immer wieder festgestellt, ist der Hochwasserschutz Sache des Bauherrn, nicht der Stadt. Hochwasser ist höhere Gewalt. Wie ich mich aber selber überzeugen konnte waren alle von mir besuchten Gebäude mit Rückschlagventilen ausgerüstet, die Regenrinnen leiteten die Wassermenge in Gärten oder Notzisternen ab, die Abwasserleitungen im Keller waren verlegt, blockiert oder gesichert. Die erst kürzlich von der EBU, - man darf ihr hierfür ausdrücklich danken -, in einer Bürgerversammlung angeratenen Schutzmaßnahmen waren lückenlos vorhanden, sie hielten aber nicht. In einem Haus brach sogar der Kellerboden weg, er wurde unterspült. Man ist verzweifelt.
Was auffällt ist, dass gerade in diesem Wohngebiet bereits bei geringen Niederschlagsmengen die Keller seit Jahren immer wieder unter Wasser stehen. Dazu bedurfte es gar nicht der beiden Orkane die jetzt über Ulm hinwegfegten.
Daraus leitet sich für mich die Frage ab, wo liegt der Fehler?
Ich beantrage daher, die Stadtverwaltung möge durch entsprechend erfahrene Hochwasserexperten prüfen lassen, was hierfür die Ursache ist. Sind weitergehende bauliche Maßnahmen notwendig, muss das städtische Kanalnetz besser gesichert werden? Nimmt unser Kanalsystem nicht genügend Wasser auf, sind Straßen falsch geneigt, Böschungen falsch angelegt, Gefälle falsch berechnet?
Ich denke, das sind wir als Stadt unseren Hausbesitzern in Alt-Wiblingen schuldig, schließlich zahlen sie alle Grundsteuer und nicht Wassergeld.