Ulmer Hundemeile
Die Südwestpresse bringt es heute auf der Titelseite, die Fernsehsender berichten live: die Hundesteuer ist vor dem Europäischen Gerichtshof. Man bestreitet ihren Sinn und Zweck.
Meine eigenen Versuche die Hundesteuer abzuschaffen, - sie gingen in die Stadtgeschichte ein -, sind im Gemeinderat mit überwältigender Mehrheit gescheitert. Dabei ging es primär nicht darum Hunde künftig nicht mehr als Luxusgegenstand zu besteuern sondern es sollte unser Tierheim, das in diesen Tagen wieder voll besetzt ist, entlastet werden. Wer kann es sich als Rentner heute noch leisten ein Zamperl durchzufüttern?
Gut, wenn Stadtverwaltung und Gemeinderat die Hundesteuer weiterhin kassieren wollen, dann erwartet der Bürger dafür auch eine Gegenleistung: Das Aufstellen kostenloser Hundetütenspender war das eine, was inzwischen erheblich zur Sauberkeit auf unseren Gehwegen geführt hat. Das andere wäre, so mein Vorschlag, ein amtlich anerkannter Hundeauslauf in unserer Stadt.
Keiner von uns will ständig an der Leine geführt werden, auch ein Hund braucht mal seine Freiheit. Das fehlt uns bisher in Ulm. Andere Metropolen haben dies erkannt und so gibt es z.B. in jeder größeren spanischen Stadt einen umgrenzten Hundeauslaufplatz, der gut besucht wird. Dadurch wird die Verschmutzung der Gehwege durch hundeeigene Abfallprodukte weitgehend vermieden, und schließlich sucht ja auch ein Hund mal einen zwischenmenschlichen Kontakt, und sei es nur mit einem anderen Hund.
Ich beantrage daher zu prüfen, ob es nicht möglich ist in Ulm nach dem Vorbild anderer europäischer Städte einen Hundeauslauf, eine sogenannte Hundemeile, auszuweisen.
Ideal wäre meinem Erachten nach hier das linksseitige Ulmer Illerufer, beginnend am Waldrand nach der Illerbrücke. Es bräuchte dazu nur eines kurzen Gitters oder Zauns mit einem Tor. Links ist das Gelände durch die Umzäunung des Wasserschutzgebiets begrenzt und ostwärts fließt die Iller, die wasserscheuen Hunden den Grenzübertritt nach Bayern verwehrt. Ein rotes Schild „Vorsicht, freilaufender Hund“ genügt am Zugang zur Gefahrenzone, ich würde dieses stiften.
Radfahrer finden sich nur auf der anderen Uferseite, Hund und Radler sind also nicht gefährdet. Der schmale Uferstreifen bis zur Einmündung in die Donau wäre als Ulmer Hundemeile ideal. Als besonderen Service sollte man noch ein paar Bänke aufstellen, schließlich möchten Frauchen und Herrchen ja auch einmal Kontakte knüpfen. Schon mancher kam so auf den Hund, respektive Zweithund.
Warum solche Gebiete Hundemeile genannt werden? Ich weiß es nicht. Aber wenn man die Länge des Ulmer Uferstreifens misst, dann kommt man in der Tat auf eine Meile, und auch in Hamburg hat sich eine solche Meile zur Pflege von Kontakten bekanntlich sehr bewährt.