Der Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Streuobstwiesen sind ein wichtiges Kulturgut in Baden-Württemberg, da sie als artenreiche Biotope zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Um die Streuobstwiesen zu erhalten und auszubauen, sind sowohl die Abgabe von Obstbäumen als auch die finanzielle Unterstützung der Pflege sinnvolle Maßnahmen.

Angeboten werden sollen Hochstämme in der Regel regionaltypischer, pflegeleichter, ertragreicher Sorten und Wildobst-Arten. Für jeden bestellten Baum wird inklusive Stützpfahl und Drahtschutz eine Gebühr von 15 Euro erhoben. Obstbäume als Halb- oder Niederstamm und für Hausgärten werden nicht ausgegeben. Die Gemarkung und die Nummer des Flurstücks, auf das die Hochstamm- Obstbäume gepflanzt werden, müssen angegeben werden. Darüber hinaus erhalten alle Besitzer bzw. Bewirtschafter einer Streuobstwiese für die Pflege und den Erhalt ein Baumpflegegeld i.H.v. 5 Euro jährlich je Baum.Die Gemarkung und die Nummer des Flurstücks sowie die Anzahl der bestehenden Hochstamm- Obstbäume müssen angegeben werden. Jährlich sollen hier stichartig Prüfungen einzelner Anträge erfolgen, um sukzessive alle Obstbaumbestände aufzunehmen und die Anträge zu prüfen.

Da viele Besitzer bzw. Bewirtschafter einer Streuobstwiese häufig keine Zeit oder Gelegenheit haben, das reife Obst selbst zu ernten, wurde die Ernteaktion „Gelbes Band“ ins Leben gerufen. Die gelben Bänder signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Verbraucherinnen und Verbraucher können so für den Eigenbedarf kostenlos regionales und saisonal verfügbares Obst in ihrer eigenen Umgebung ernten und werden für einen bewussteren, wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert. Darüber hinaus soll diese Aktion dafür sorgen, dass mehr Obstbäume abgeerntet und dadurch mehr Obst verwertet wird. Ergänzend zu der Aktion „Gelbes Band“ sollten Ernteaktionen von Kindergärten, Schulklassen und privaten Initiativen ermöglicht werden. Die Verwaltung könnte hier als Vermittler aktiv werden, für solche Aktionen werben und unterstützen.

Gerade die Besitzer bzw. Bewirtschafter einer Streuobstwiese, welche sich an der Ernteaktion „Gelbes Band“ beteiligen, könnten aktiv angesprochen und so der Kontakt zu Kindergärten und Schulen hergestellt werden. Vorbildlich zu erwähnen, aber gerne auch noch einmal öffentlich bekannt zu machen ist, dass auf den städtischen Streuobstwiesen bereits für den Eigenbedarf gesammelt werden darf.

Wir bitten daher die Verwaltung, ein zweigliedriges „Förderprogramm Streuobstwiesen“ aufzusetzen, bei dem die Stadt unter anderem in einer alljährlichen Obstbaumpflanzaktion allen Besitzern bzw. Bewirtschaftern landwirtschaftlicher Grundstücke (Grünland- und Streuobstnutzung) auf dem Gemeindegebiet kostengünstig Obstbäume zur Verfügung stellt. Zweiter Baustein dieses Förderprogramms soll ein Baumpflegegeld sein, welches dem Erhalt und der Pflege des Obstbaumbestandes dienen soll. Darüber bitten wir die Verwaltung, aktiv für die Ernteaktion "Gelbes Band" zu werben, die von Bund und Ländern unterstützt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Im Namen der gesamten CDU/UfA-Fraktion