Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

Ulm ist eine soziale Stadt, schon 1245 gründete man hier die erste Armenklinik, später gab es im Heiliggeistspital die erste „dürftige Stube“, über die im Winter 1621 in den Chroniken auch als warme Stube berichtet wird. Hier fanden Obdachlose in den kalten Wintertagen einen Unterschlupf. Schon damals konnte sich nicht jede Familie unserer Stadt ein warmes Zimmer leisten und suchte daher in der warmen Stube eine Zuflucht.

Bei den archäologischen Ausgrabungen am Dreifaltigkeitshof wurden jetzt die historischen Reste von Ulms warmer Stube  wieder entdeckt. Sie landeten unwiederbringlich im Recycling. 

Die Zeiten ändern sich, so sagen die einen, sie werden nicht besser, meinen anderen. Ohne Zweifel wird in den kommen Monaten für viele unserer Bürger das Heizen zum Problem, viele können sich ein warmes Zimmer nicht mehr leisten.  

Die warme Stube wird wieder gefragt sein. Wir sollten uns daher ganz schnell überlegen, wie wir als Kommune helfen können. So sollten in allen Teilen unserer Stadt heizbare Räume zur Verfügung stehen, die bei der Kälte sowohl tagsüber, notfalls auch bei Nacht Zuflucht bieten. Ich denke hier an öffentliche Gebäude, Schulen, Kirchen, leer stehende Hallen oder den einen oder anderen Gemeindesaal.

Mir ist dabei klar, dass uns die Schaffung der Infrastruktur, Einrichtung und Betreuung große Anstrengungen kosten wird, aber unser Ulm hat ein großes soziales Potential. Wir sollten es aktivieren.

Viel Zeit bleibt uns dabei nicht. es droht ein kalter Winter.

Mit freundlichen Grüßen

Für die CDU/UfA-Fraktion