CDU-Fraktion Ulm

Katastrophenschutz Ulm

Antrag vom 25.07.2021


Der Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

Katastrophen kommen ungeplant, sind selten hausgemacht und halten uns die Hilflosigkeit einer modernen Gesellschaft vor Augen.

So zeigen die Bilder in den öffentlichen Medien aus den letzten Tagen wieder einmal, dass gerade das Hochwasser nicht nur ein unkalkulierbares Risiko für Städte ist, die an großen Flüssen liegen, sondern auch kleine Ortschaften in wenigen Minuten durch Starkregen vernichtet  werden können. Menschenleben werden ausgelöscht. Hab und Gut, Kunst und Kultur, vieles wird länderübergreifend zerstört,

Vollmundige Worte aus der großen Politik sind hier wenig hilfreich, es genügt nicht, mit verstecktem Lächeln vor der laufenden Kamera den Betroffen das Mitleid auszusprechen. Was bei Katastrophen hilft, ist nur die Prophylaxe. Wir müssen aus den Katastrophen lernen und vorbeugend planen.

Ich beantrage daher:

Einen Bericht im zuständigen Ausschuss darüber, wie es derzeit um den Katastrophenschutz in Ulm bestellt ist.

Die wichtigste Frage lautet dabei, wie wird unser Bürger bei einer drohenden Katastrophe vorgewarnt?

Wie wird der Bürger informiert, wie wird er alarmiert. Auch in Ulm wurde schon vor Jahren gegen den Rat aus dem Gemeinderat das Sirenennetz massiv ausgedünnt, Sirenen wurden abgebaut, Probealarme langfristig ausgesetzt. Wer, Herr Oberbürgermeister, kennt in unserer Stadt das Sirenensignal für eine drohende Umweltkatastrophe? Für ein Hochwasser? Für einen nicht beherrschbaren Waldbrand? Für einen radioaktiven Unfall?

Die öffentlichen Medien fordern nach den erneut verpatzten Vorwarnungen in unserem Land zu Recht, dass jetzt bei den Behörden die Alarmglocken schrillen müssten.

Dies gilt meiner Meinung nach uneingeschränkt auch für uns in Ulm.

Die Zeiten haben sich geändert, die Gefahren nicht, sie nehmen zu. Genügte es noch vor einem Jahrhundert in Ulm durch Läuten der Feuerglocke vom Münsterturm die Einwohner zu alarmieren, reicht das heute nicht mehr.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Dr. Hans-Walter Roth