Patriziertag in Ulm
Gerade ist das Buch „Die Patrizier der Reichsstadt Ulm“ erschienen und Sie selbst haben das Werk gelobt. Ohne jeden Zweifel hat sich der Autor in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv viel Mühe gegeben um Ulms Patrizier, ihr Leben und ihre verdienstvollen Bemühungen um die Demokratie fach- und sachgerecht darzustellen. Das ist ihm gelungen.
Wenn man denkt, was Ulm seinen Patriziern verdankt, - das sind nicht nur die Stadtverfassung sondern auch die wieder zum Leben erweckte Ulmer Armenklinik, die Babyklappe oder die Bürgerstiftung gewesen, dann sollte man das in irgendeiner Form doch einmal würdigen.
Ich schlage daher vor in Ulm einmal einen „Patriziertag“ zu veranstalten. Der Gedanke stößt bereits in alten Ulmer Kreisen auf Sympathien, er erfährt auch schon Unterstützung aus Kreisen der Verwaltung.
Wie könnte so etwas aussehen? Einmal im Jahr, wenn unsere Stadt gerade mal nicht im Nebel dümpelt, werden Bürger wie Gäste, Touristen, Freunde, Ehemalige und Zukünftige nach Ulm eingeladen. Einzige Bedingung: man sollte möglichst im Outfit alter Ulmer Zeiten erscheinen. Die Ulmer Kulturträger, seien es Museum, Stadthaus oder Theater bieten an diesen Tagen etwas, das zum Programm passt. Das kann ein Umzug sein, ein Patriziergottesdienst. Ein Theaterstück der Zeit. Eine Festtafel am Marktplatz oder Donauufer mit Leckereien der mittelalterlichen Ulmer Küche. Eine Integration des Patriziertages in das Donaufest oder in die Schwörwoche wären möglich.
Bislang, so war zu recherchieren, war noch keine Stadt in der Lage ein solches Event mit Profil durchzuziehen. Warum also nicht Ulm? Wir verfügen schließlich über eine gut durchtrainierte Infrastruktur in Sachen historischer Ereignisse.
Am Jubiläum unseres großen Schwörbriefs waren ja schon erste positive Ansätze für einen solchen Tag aufgezeigt, sieht man einmal von der Panne ab, dass die Frau des historischen Oberbürgerbürgermeisters nicht im Kostüm einer Ulmer Patrizierin sondern aus Versehen mit dem einer florentinischen Kurtisane vor die Kamera trat…
Ich beantrage daher sich einmal mit dem Vorschlag „Ulmer Patriziertag“ auseinanderzusetzen. Unter der Regie der UNT könnte man sich hierzu einmal Gedanken machen. Unsere Kulturträger sind gefragt, auch der mittelalterliche Weihnachtsmarkt will sich da engagieren, Ideen sind gefragt.
Die Einladung könnte dann über die UNT international erfolgen.
Doch schon jetzt mahne ich zur Vorsicht bei der Übersetzung: „Patriziertag“ wurde angeblich einmal in einer französischen Kleinstadt aus Versehen mit „Patricide-Day“ ins Englische transferiert. Doch das heißt Tag des „Vatermörders…“
An Besuchern soll es nicht gemangelt haben.