CDU-Fraktion Ulm

Neuer Anlauf in der Karlstraße

Bericht der Südwest Presse

Der Autoverkehr in der Ulmer Karlstraße soll durch ihren Umbau reduziert werden. Und zwar schneller als bisher gedacht. 2011 sollen zumindest konkrete Schritte für die Planung unternommen werden.
Bis zu 24 000 Pkw und Lastwagen rollen täglich durch die Ulmer Karlstraße, die seit der Verkehrsreduzierung in der Neuen Straße zur wichtigsten Ost-West-Achse in der Stadt geworden ist. Seit Jahren besteht die Absicht, sie verkehrsverträglicher umzugestalten für die Menschen, die immer noch in großer Zahl an der Karlstraße leben. Obwohl ein Rahmenplan existiert und seit April 2009 eine Konzeption für eine "Stadtallee Karlstraße" vorliegt (siehe Info-Kasten), sollte es nach Vorstellung der Stadtverwaltung bis 2014 dauern, ehe konkrete Schritte für Verbesserungen unternommen werden. Doch der Gemeinderat will es anders.

Jedenfalls zeigte sich während der Beratungen des Haushalts 2011, dass alle Fraktionen den Umbau der Karlstraße nicht auf eine derartig lang Bank schieben möchten. Einige Aussagen: "Da machen wir seit Jahren rum, 2014 ist uns zu spät" (Birgit Schäfer-Oelmayer, Grüne). "Es ist Investitionsbereitschaft für Sanierungen da. Da bekommt auch die Stadt was umsonst" (Dorothee Kühne, SPD). "Mit einem Architektenwettbewerb haben wir die Leute kirre gemacht. Es geht nicht, dass dann ewig nichts läuft" (Gerhard Bühler, FWG). "Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen von Fernwärme Ulm und Stadtwerken. Es muss was passieren" (Bruno Waidmann, FDP). "Die Frage ist, ob 100 000 Euro Planungskosten 2011 reichen" (Herbert Dörfler, CDU).

Angesichts einer solchen geballten Ladung an politischer Einigkeit, reagierte die Verwaltung noch in der Sitzung. Baubürgermeister Alexander Wetzig: "Es existieren Grundsatzpläne. Der Rest ist Detailplanung - und natürlich die Frage der Finanzierung." OB Ivo Gönner sagte für 2011 ein Gesamtkonzept zu. Man werde eine Zeitschiene vorlegen, aus der nicht nur hervorgeht, welche Leitungsarbeiten SWU und FUG - die Fernwärme Ulm hat laut Chefstadtplaner Volker Jescheck Netzerneuerungen in der Karlstraße fürs Jahr 2013 angekündigt - wann beabsichtigen, sondern auch, wie ein Bauzeitenplan aussieht. Die Finanzierung werde über den Nachtragsetat 2011 abgewickelt.

Bisher sind in der Finanzplanung bis 2014 lediglich jene von Dörfler angesprochenen 100 000 Euro an Planungskosten vorgesehen, die Wetzig als "erste Rate für die konkrete Ausführungsplanung" bezeichnete. Mehr aber nicht.

Intern geht die Verwaltung davon aus, dass die Umsetzung des Alleekonzeptes wenigstens vier Millionen Euro teuer wird. Daher wird sich nun weisen müssen, welche finanziellen Konsequenzen die Fraktionen bereit sind zu ziehen und was sie sich ihre Forderungen nach dem rascheren Umbau der Karlstraße kosten lassen wollen.

Quelle:
http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Neuer-Anlauf-in-der-Karlstrasse;art4329,756066